Geldanlage und Vermögensaufbau

Neujahrsvorsätze für Dein Geld

Neujahrsvorsätze für Dein Geld. Warum dieses Thema?

Viele Menschen starten mit guten Vorsätzen ins neue Jahr, manche schaffen es, sie einzuhalten, vielen fällt das schwer. 

Neujahrsvorsätze betreffen oft Dinge wie Ernährung, Sport, Verhaltensweisen, die man anfangen oder unterlassen möchte, aber eben auch das liebe Geld. Also Grund genug, sich mit dem Thema mit Blick auf die Finanzen einmal zu beschäftigen.

Hier geht es zum Podcast:

Viele Menschen schließen Neujahrsvorsätze

Zum Ende des Jahres wird es oft besinnlich. Wir rekapitulieren die vergangenen 12 Monate. Wir denken darüber nach, was geschehen ist und ob wir das erreicht haben, was wir uns vorgenommen haben. Oft wächst dann auch der Wunsch nach Veränderung im neuen Jahr und wir schmieden gute Vorsätze.

Und eigentlich wäre es sehr naheliegend, diese Vorsätze auch in die Tat umzusetzen, bedeuten sie doch meist eine Verbesserung unseres Verhaltens, unserer Lebensumstände und unserer Lebensqualität. 

Aber nicht selten müssen wir nach gar nicht so langer Zeit feststellen, dass die Veränderung, die Umsetzung der Vorsätze, gar nicht so leicht fällt. 

Das wusste schon Goethe, der sagte:

„Gut ist der Vorsatz, aber die Erfüllung ist schwer“. 

Daraus ergibt sich die Frage:

Wie schaffen wir es, unsere Neujahrsvorsätze auch in die Tat umzusetzen?

Für Neujahrsvorsätze benötigt man Willenskraft. Ich nehme mir etwas vor und das setze ich jetzt um.

Da könnte man sagen: entweder man hat diesen Willen oder eben nicht. Man könnte auch anmerken, dass wenn der Vorsatz nicht umgesetzt wird, dann war der Veränderungsdruck wohl doch nicht so groß.

Da mag was dran sein, aber es gibt auch ein paar Dinge, die man beachten kann, die einem dabei helfen können, dass die eigenen Vorsätze mehr sind als ein Versprechen, das wir uns selbst geben. 

Neujahrsvorsätze für die eigenen Finanzen

Ein naheliegender Vorsatz für die eigenen Finanzen ist, dass man die eigenen Finanzen in die Hände nimmt, dass man mit der Geldanlage beginnt oder auch, dass man mehr Geld sparen möchte. 

Um dies erfolgreich in die Tat umzusetzen hilft es, das Ziel möglichst konkret zu formulieren und einen Plan zu entwickeln.

Die Konkretisierung des Ziels hilft dabei, den Erfolg der Umsetzung zu messen. Ein genauer Plan definiert die Umsetzung, also wie Du das Ziel erreichst.

Du solltest Dir darüber klar werden, was Du überhaupt willst und was Deine Motivation ist. Deine finanziellen Ziele können größer oder auch kleiner sein, sie können langfristig oder auch eher zeitnah angelegt sein. 

Ein eher kurzfristiges Ziel könnte bspw. die Finanzierung einer Reise sein, wobei Du zum Beispiel bis zu den Sommerferien das Geld beisammen haben möchtest. Um das zu erreichen benötigst Du zum Beispiel einen Plan, um jeden Monat einen bestimmten Betrag zurückzulegen.

Ein langfristiges Ziel wäre zum Beispiel der langfristige Vermögensaufbau oder der Sparstrumpf fürs Alter. Dieses Ziel wirst Du nicht in einem Jahr erreichen. Hier geht es eher darum einen Plan zu entwickeln, wie Du loslegst und dann am Ball bleibst, zum Beispiel mit einer bestimmten monatlichen Sparrate. 

Für Neujahrsvorsätze empfiehlt es sich, dass Du realistisch vorgehst und Dir nicht zu viel abverlangst.

In der Aufregung des anstehenden neuen Jahres bist Du vielleicht geneigt, eine extrem ehrgeizige Sparquote zu formulieren. Dann kommen auf einmal Ausgaben für eine neue Waschmaschine oder eine Autoreparatur. Und Du stellst fest, dass diese Dinge mit Deinem Spardiktat nicht vereinbar sind.

Es hilft nicht, wahnsinnig ambitionierte Ziele zu formulieren, die sich zwar gut anhören und die sehr wirkungsvoll sein könnten, die Dich in der Umsetzung aber überfordern. Da ist weniger oft mehr.

Sonst läufst Du Gefahr, dass Du zwar hochmotiviert startest, aber dass Dir bereits nach kurzer Zeit die Puste ausgeht und Du den guten Vorsatz wieder begräbst. 

Eine Nummer kleiner zu denken, mag sich kurzfristig nicht so gut anfühlen, aber es kann zu nachhaltigeren Ergebnissen führen.

Um die Neujahrsvorsätze für Dein Geld anzugehen, empfiehlt es sich, dass Du zunächst einen Kassensturz machst. 

Wenn Du bestimmte Investitionsziele erreichen möchtest, könntest Du Dein Gesamtvermögen ermitteln und berechnen, wie sich das im letzten Jahr entwickelt hat. Das hilft Dir zu beurteilen, wie es um Deine finanzielle Situation steht und wo Du beim Vermögensaufbau stehst. 

Stichwort Kassensturz und finanzielle Situation: Falls Du es noch nicht machst, wäre jetzt ebenfalls ein guter Zeitpunkt, Deine fixen wie variablen Kosten zu erfassen und ein monatliches Budget zu erstellen. Weitere Details dazu kannst Du in Folge 1 über die ersten Schritte der Geldanlage nachhören.

Wenn Du im neuen Jahr das Ziel verfolgst, mehr zu sparen oder auf etwas bestimmtes hinzusparen, dann kannst Du nun auch den genauen Plan, wie Du das erreichst, konkretisieren. 

Nach dem Kassensturz kommt das Ausmisten.

Also die Frage: Bei welchen Kosten kannst Du zukünftig sparen? 

Hast Du nicht benötigte oder zu teure Versicherungen? Lohnen sich die von Dir abgeschlossenen Abos? Gibt es günstigere Alternativen? Wäre es eine Überlegung, Dein Budget anzupassen? 

Ein Beispiel: Vielleicht hat sich bei Dir eingeschlichen, dass Du Dir regelmäßig Essen liefern lässt, Stichwort Lifestyle Falle aus Folge 12. 

Und die Kosten belaufen sich auf 50 € pro Woche, 200 € im Monat. Du könntest für die Zukunft ein Budget von nur noch 100 € im Monat veranschlagen. Damit hättest Du 1.200 € im Jahr eingespart. Und mit dem klar definierten Budget schaffst Du einen klaren Rahmen, um Dein Verhalten zu steuern bzw. Zu ändern und nicht leichtfertig zur Liefer-App zu greifen.

Du könntest ebenso einplanen, Deine Ausgaben für Lebensmittel besser zu kontrollieren, indem Du die wöchentlichen Mahlzeiten nach Saisonalität und Angeboten im voraus planst, eine genaue Einkaufsliste erstellst, von der Du dann auch nicht abweichst. 

Du könntest auch gezielt nach Freizeitaktivitäten suchen, die Dir Spaß machen und diese zumindest teilweise gegen teurere Freizeitaktivitäten ersetzen. Also statt eines Restaurantbesuchs könntest Du auch gemeinsam mit Freunden kochen.

Das ist wie schon an anderer Stelle in diesem Podcast erläutert: Bei diesen finanziellen Entscheidungen gibt es kein richtig und kein falsch. Du triffst die Entscheidungen und sie müssen für Dich passen. 

Aber diese strukturierte Vorgehensweise hilft Dir dabei, ein klares Bild Deiner finanziellen Situation zu entwickeln und auch Deine Ziele zu reflektieren.

  • Wo fließt Dein Geld jeden Monat hin?
  • Kannst Du Dir bestimmte Ausgaben leisten? Möchtest Du das überhaupt?
  • Was ist Dir wichtig, also wo legst Du bei Ausgaben und bei Einsparungen die Prioritäten?

Und vielleicht setzt Du einige Dinge bereits gut in die Tat um. Kassensturz und Ausmisten können hilfreich sein zu sehen, was bereits gut läuft und wo Du Dich vielleicht noch etwas verbessern möchtest.

Vielleicht hilft Dir auch ein etwas spielerischer Ansatz mit einer Neujahrs-Challenge.

Du könntest zum Beispiel einen Tag im Monat oder sogar einen Tag in der Woche definieren, an dem du 24 Stunden lang kein Geld ausgibst. 

Eine andere Variante ist die sogenannte 52-Wochen-Challenge. Die Idee ist, dass Du ein Jahr lang jede Woche einen bestimmten Geldbetrag ansparst. Und dieser Betrag wächst mit jeder Woche. 

Du könntest mit 1 € starten. Also, in Woche 1 sparst Du 1 €. In Woche 2 erhöhst Du auf 2 €, Woche 3 auf 3 € bis zur Woche 52, da sparst Du dann 52 €. Mit diesem Ansatz hättest Du in einem Jahr 1.378 € gespart. Du kannst das natürlich auch variieren. 

Ein Bekannter von mir hatte als Neujahrsvorsatz, mit dem Rauchen aufzuhören. Und das eingesparte Geld hat er beiseite gelegt. Nehmen wir an, jemand gibt 20 € in der Woche für Zigaretten aus, dann sind das 1.040 € im Jahr. Wenn man dieses Geld einspart und zurücklegt, dann kann das motivieren. 

Und am Ende des Jahres belohnt man sich vielleicht, indem man den gesparten Betrag für einen Urlaub ausgibt.

Welche Fallstricke gilt es bei den Neujahrsvorsätzen für Dein Geld zu vermeiden? 

Neben den erwähnten zu ambitionierten Zielen ist ein typischer Fehler eine “alles oder nichts”-Haltung. 

Was meint das?

Man nimmt sich etwas vor, man verfolgt ein Ziel und der Erfolg, also das Erreichen des Ziels wird entweder als voller Erfolg oder als völliger Misserfolg gewertet. Und mit dieser Haltung erlaubt man keine Fehler, kein Abweichen vom Plan. 

Natürlich solltest Du Deinen Plan ernsthaft verfolgen. Aber wenn Du bspw. Jede Woche einen bestimmten Betrag sparen möchtest und einmal schaffst Du das nicht, dann ist das auch kein Beinbruch. Also kein Grund, sich entmutigen zu lassen, aufzugeben, den ganzen Vorsatz über den Haufen zu werfen. 

Das ist wie mit dem Neujahrsvorsatz “mehr Sport”: Man fängt ambitioniert an, lässt es etwas schleifen und lässt es dann komplett sein. 

Besser wäre es, den Plan nicht zu ambitioniert zu gestalten, sich lieber Schritt für Schritt zu steigern. Und wenn man den Plan einreißt, dann kann man den zuvor eingeschlagenen Weg auch wieder betreten oder man passt den Plan etwas an. 

Es kann ebenfalls hilfreich sein, dass Du mit Deinem Umfeld über Deine Neujahrsvorsätze sprichst.

Gibt es Möglichkeiten, wie Dich Deine Freunde und Familie unterstützen können? Vielleicht haben Deine Freunde ähnliche Vorsätze und Ihr tauscht Euch über die Fortschritte aus, aber auch über mögliche Hindernisse und wie Ihr diesen begegnet. 

Und wenn Du in einer Beziehung lebst, ist es hilfreich, Deinem Partner bzw. Deiner Partnerin Deine finanziellen Ziele zu erläutern, um Irritationen zu vermeiden. 

Eventuell entwickelt Ihr auch eine gemeinsame Strategie für Eure Finanzen. Wichtig ist, den anderen nicht unter moralischen Druck zu setzen.

Ich sprach bereits an, dass Neujahrsvorsätze möglichst spezifisch sein sollten. 

Dazu gehört, dass das Ziel messbar ist. Und das betrifft ebenso den Fortschritt, also wie weit bist Du auf dem Weg zu Deinem Ziel gekommen. 

Angenommen, Dein Ziel ist es, für eine größere Anschaffung 2.500 € anzusparen. Und das willst Du mit der 52-Wochen-Challenge erreichen und indem Du jeden Monat 100 € weniger für Essenslieferdienste ausgibst. 

Zur Erinnerung: Die 52-Wochen-Challenge ergibt bei 1 € in Woche 1 über 52 Wochen einen Endbetrag von 1.378 €. 100 € im Monat für Essenslieferungen ergibt 1.200 € im Jahr. 

Also mit beiden Maßnahmen zusammen kommst Du auf 2.578 €.

Nach vier Wochen, hast Du 10 € aus der Challenge und 100 € aus der Einsparung zurückgelegt. Also zusammen 110 € bzw. 4,4% der Zielsumme. Nach drei Monaten bzw. 12 Wochen, sind das 78 € aus der Challenge, 300 € aus der Einsparung, also 378 € bzw. 15,1% des Ziels.

Der Punkt ist: Du hast Dein Ziel klar definiert und ebenso den Weg dahin. Du hast einen klaren Fahrplan, mit welchen Maßnahmen Du Dein Ziel von 2.500 € in einem Jahr erreichst und Du kannst den Fortschritt genau nachhalten. 

Du könntest die Zielerreichung bzw. das Erreichen bestimmter Meilensteine auch visualisieren, zum Beispiel mit einem Diagramm, in dem sich die bereits erzielten Fortschritte optisch ablesen lassen.

PS: Das Beitragsbild ist in Berlin entstanden.

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