Sparen für den Urlaub

Sparen für den Urlaub, Sparen im Urlaub – der Sommer ist da, die Urlaubssaison steht vor der Tür. Doch so schön der Urlaub ist: nicht selten stellt sich die Frage, wie man diesen am besten finanzieren kann. 

In Folge 12 über die Lifestyle-Falle sprach ich davon, dass manche Menschen dies mit Schulden tun. Dann ist der Urlaub längst vorbei, muss aber immer noch abbezahlt werden. Das sollte man meiner Meinung nach vermeiden. Besser ist es, Schritt für Schritt auf den Urlaub hinzusparen. Das kann man bspw. Mit sogenannten “Sinking Funds” tun, über die ich in Folge 69 über Sparen mit der Umschlagmethode gesprochen habe.

Ganz gleich wie der Urlaub finanziert wird: Die Kosten eines Urlaubs sind nach Jahren der Inflation und gefühlter wirtschaftlicher Unsicherheit für viele Menschen ein zunehmendes Thema. Und da mag sich mancher die Frage stellen, wie man im Urlaub sparen kann, also dass man das eigene Budget nicht allzu sehr strapaziert, ohne auf Genuss und Erholung in der freien Zeit zu verzichten.

Ich werde mich in dieser Folge mit den verschiedenen Urlaubs-Kostenblöcken wie Transport oder Unterkunft beschäftigen. Und ich werde darüber sprechen, was man beachten sollte, damit der heißersehnte Urlaub nicht zur Kostenfalle wird. 

Hier geht es zum Podcast:

Wenn man einmal anfängt über Sparen für den Urlaub zu recherchieren, dann findet man eine ganze Menge Tipps. 

Die können allerdings sehr spezifisch sein und sind vielleicht für Dich nicht unbedingt relevant. Manche möchten im Urlaub jeden Tag woanders essen gehen. Für andere ist Halb- oder Vollpension das Maß aller Dinge und wieder andere sind im Urlaub Selbstversorger.

Vielleicht zieht man das eine oder andere aus Überzeugung vor. Vielleicht kann oder möchte man aber auch nicht mehr Geld ausgeben und entscheidet sich somit für eine bestimmte Variante. Also viele Tipps über Sparen für den Urlaub können sehr nützlich sein. 

Sie können das Urlaubserlebnis mitunter aber auch stark einschränken oder für die individuelle Situation und die eigenen Vorstellungen nicht so gut passen. Anders ausgedrückt: Wie so oft bei Fragen rund ums Geld können auch Spartipps für den Urlaub individuell unterschiedlich ausfallen. 

Ich möchte in den folgenden Minuten ein paar Tipps und Gedanken für Sparen für den Urlaub sowie Denkanstöße teilen, die möglichst universell einsetzbar sind. 

Sparen für den Urlaub: Die Kostenfaktoren einer Reise

Wenn man die Kostenfaktoren einer Reise untersucht, dann gibt es einige Sachen, die allgemein bekannt und den meisten klar sein dürften. 

Der Frühbucherrabatt ist sowas, den kennt vermutlich jeder. Also wenn ich meinen Urlaub deutlich im Voraus buche, dann kann ich oft von günstigen Angeboten profitieren. Das gilt für Pauschalreisen, für Unterkünfte, aber bspw. auch für die Anreise mit dem Flugzeug oder der Bahn.

Ebenfalls wenig überraschend lohnt es sich, flexibel zu sein. Das betrifft zum Beispiel den Reisezeitraum, Stichwort Nebensaison. Abseits solch eher genereller Tipps wäre eine Möglichkeit, Einsparpotenziale im Urlaub zu identifizieren, dass man sich an den verschiedenen Kostenblöcken einer Reise entlanghangelt und diese einzeln unter die Lupe nimmt. 

Eine eher grundsätzliche Frage zum Sparen für den Urlaub beginnt beim Urlaubsstil und damit zusammenhängend auch bei der Wahl des Urlaubsorts und den verschiedenen Unterkunftsmöglichkeiten. Das schließt an den eingangs erwähnten Punkt an, dass Ansprüche, Vorstellungen aber auch die finanziellen Möglichkeiten sehr unterschiedlich sein können.

Reisekosten hängen bspw. davon ab, wie aufwändig oder auch luxuriös der Urlaub sein soll oder darf. Also Camping im Zelt im Weserbergland oder Luxus-Lodge auf Mauritius.

Zudem zahlt sich auch hier die zuvor erwähnte Flexibilität aus.

Vielleicht habe ich ja Glück, dass es für den Ort meiner Wahl ein besonderes Angebot gibt. Wenn ich hingegen sage: Hauptsache am Meer, Land und Ort sind erstmal nachrangig, dann erhöht sich die Chance, dass ich aktuelle Sonderangebote in meine Suche mit einschließe. Und ich kann ebenso gezielt nach Orten suchen, die vielleicht etwas unter dem Radar sind. 

Gleiches gilt für die Lage – direkt am Strand mag super sein, ein paar hundert Meter weiter weg tun es vielleicht ebenso, schlagen sich aber in einem deutlich niedrigeren Preis nieder.

Bei der Wahl des Urlaubslandes kann man für das Sparen für den Urlaub ebenso einen Blick auf das jeweilige Preisniveau werfen, indem man die Kaufkraft verschiedener Länder miteinander vergleicht. In Land A hat 1 € vielleicht die Kaufkraft von 1,20 €. In Land B hingegen ist 1 € kaufkraftbereinigt vielleicht nur 0,80 € wert. Entsprechende aktuelle Tabellen kannst Du online finden. Und dieser Aspekt könnte insbesondere bei Individualreisen lohnenswert sein. Bei All-Inclusive-Pauschalreisen ist das vermutlich weniger wichtig.

Stichwort Pauschalreise: Pauschalreisen sind oft günstige Kombiangebote aus Hotel und Flug. Ein bekannter Klassiker ist: 1 Woche Hotel im europäischen Ausland am Strand, Flug und Halbpension inklusive.

Ein bekannter Spartipp ist die Last-Minute-Reise. Ob man damit tatsächlich Geld sparen kann, das kann sich immer mal wieder ändern. Das hängt zum Beispiel vom Buchungsverhalten der jeweiligen Saison ab. Also da lohnt es sich zu vergleichen und etwas genauer hinzugucken.

Etwas widersprüchlich zur Annahme der Preisersparnis bei Pauschalreise kann es sich trotzdem lohnen, Flug bzw. Bahn und Hotel getrennt zu buchen. Das ist manchmal bei bspw. Fernreisen oder auch Städtetrips so. 

Dabei kann man aus dem Sparen für den Urlaub schon fast eine Wissenschaft machen. 

Weil die Preise sind nicht immer gleich. Stattdessen kann der Preis je nach Ort, Zeitpunkt und Gerät der Einwahl signifikant abweichen. 

Bei einem Roadtrip, kann ich dank moderner Buchungs-Apps kurzfristig nach günstigen Übernachtungsmöglichkeiten Ausschau halten. Auch hier zahlt sich Flexibilität aus – also vielleicht erweitere ich den Suchradius etwas und schließe preiswerte Unterkünfte abseits der Hauptrouten mit ein oder ich verlängere um 1-2 Tage und kann vielleicht von einem Sonderangebot profitieren.

Meiner Erfahrung nach kann es sich ebenfalls auszahlen, die Betreiber einer Unterkunft kurzfristig direkt zu kontaktieren und auch nach einem besseren Preis zu fragen. Bei einer Direktbuchung sparen die Betreiber einerseits Gebühren, die sie sonst an die Plattformen zahlen müssen. Und vielleicht geben sie diese Ersparnis zumindest teilweise an mich weiter. Zudem ist ein nicht belegtes Zimmer aus Sicht der Betreiber nur ein Kostenblock. Das Interesse der kurzfristigen Belegung ist somit hoch und auch da kann es sich auszahlen, zu verhandeln. 

Und bei Unterkünften aber auch bei bspw. Flügen gilt, dass diese unter der Woche oft günstiger sind als am Wochenende. Also auch hier kann man durch clevere Planung den ein oder anderen Euro rausholen und Sparen für den Urlaub.

Damit wären wir bei den für das Sparen für den Urlaub wichtigen Transportkosten.

Transportkosten betreffen die An- und die Abreise, als auch die Mobilität vor Ort. Bei der Bahn gibt es die bekannten Sparpeise und Super-Sparpeise. Flüge sollen nach der Meinung vieler ungefähr sechs bis acht Wochen im Voraus gebucht werden, um den besten Preis zu erhalten. Die Buchung sollte außerdem nicht am Sonntagnachmittag sondern besser unter der Woche erfolgen, also zum Beispiel am Dienstagabend

Auch die Wahl der Flughäfen kann sich auf den Preis auswirken. Zudem ist ein Kurztrip von Freitag bis Sonntag eher teuer. Gleiches gilt für Flüge von Montag bis Sonntag oder über Feiertage. 

Es kann sich ebenso auszahlen, dass man den Verlauf bzw. Die Cookies im eigenen Browser löscht. Wenn eine Airline tracken kann, dass ich mir eine bestimmte Verbindung schon öfters angesehen habe, dann schließt sie daraus womöglich eine höhere Zahlungsbereitschaft meinerseits.

Ein Bekannter von mir geht bei der Buchung von Flügen besonders ausgefuchst vor. Er simuliert bei der Flugsuche im Internet mittels einer VPN-Verbindung, dass er sich an einem Standort befinde. Neulich hat er einen Flug in die USA gebucht, dabei simulierte er als seinen Standort die USA und er bekam einen besseren Preis angezeigt als zuvor, als das Buchungssystem dachte, er befinde sich in Deutschland.

Wenn man einen Mietwagen im Ausland aus Deutschland bucht, dann macht es nicht immer Sinn den absoluten Billiganbieter auszuwählen. Es kann passieren, dass man am Urlaubsort von unerwarteten Nebenkosten überrascht wird. Zumindest sollte man da aufpassen und auch das Kleingedruckte lesen.

Sparen für den Urlaub mit Taxi-Buchungsapps: Die haben viel Transparenz in die Mobilitität an fremden Orten gebracht. Meiner Erfahrung nach kann es bei Taxifahrten an unbekannten Orten im Ausland ebenfalls sinnvoll sein, einen Festpreis zu vereinbaren. Und ich persönlich schaue auch immer gerne aufs Handy ob die eingeschlagene Route einigermaßen in Ordnung ist und der Fahrer mit mir nicht die große Hafenrundfahrt macht.

Die Vorbereitungen zum Sparen für den Urlaub sind abgeschlossen. An- und Abreise sind organisiert, die Unterkunft ebenso. 

Nun könnte die Überlegung anstehen, wie man vor Ort am besten budgetiert. Im Prinzip kann man auch den Urlaub mit einem Haushaltsbuch planen, über das ich in Folge 1 über die ersten Schritte der Geldanlage gesprochen habe. 

Also für die verschiedenen Kostenblöcke, wie Transport, Verpflegung, Aktivitäten und vielleicht auch Souvenirs und Mitbringsel gebe ich mir ein bestimmtes Budget – das kann für den gesamten Reisezeitraum geschehen oder auch pro Tag. Die Einhaltung meines Budgets könnte ich ebenfalls mit der Umschlagmethode aus Folge 69 sicherstellen. 

Dabei ist es wie so oft im Leben: Auch im Urlaub kann die Summe vieler kleiner Ausgaben so richtig ins Geld gehen, wobei Erlebnisse und Erinnerungen nicht zwingend besser werden. Ich kann mir am Bahnhof oder bei einem Ausflug ein belegtes Brötchen kaufen. Ich kann mir aber zu Hause ein Brot schmieren oder auf dem Markt Obst kaufen.

Ich kann beim Abendessen eine Flasche Wein bestellen. Vielleicht ist es mir das wert. Vielleicht sage ich mir aber, dass die Flasche so viel wie die ganze Mahlzeit kostet und stattdessen kaufe ich lieber eine Flasche im Weinladen und trinke später ein Glas auf dem Balkon meiner Unterkunft.

Ähnlich ist es bei Aktivitäten – die kann ich mir einiges kosten lassen. Ein Tag am Strand oder eine Wanderung sind gratis. Und nicht selten gibt es auch kostenlose Kulturangebote. Wie bei fast allen finanziellen Entscheidungen gibt es hier kein Richtig und kein Falsch. Ich plädiere nur dafür, dass man sich die Frage stellt, was einen wirklich glücklich macht und welche Ausgabe das eigene Erlebnis wirklich bereichert. 

Nur bei einer Sache würde ich immer auf selber mitbringen pochen und das ist Sonnencreme. Die kann in Urlaubsregionen wirklich sehr teuer sein und an der sollte man nun wirklich nicht sparen. 

Ein häufig unterschätzter Kostenfaktor und wichtiges Thema für das Sparen für den Urlaub ist das Bezahlen an sich. 

Es gibt Giro- und Kreditkarten, mit denen man im Ausland kostenlos bezahlen. Manche Anbieter unterscheiden danach, ob man sich in einem Euroland befindet und selbst dort verlangen manche Gebühren.

Ähnliches verhält es sich mit Bargeld. Bei Fremdwährungen ist es oft sinnvoll, bereits vor der Abreise Geld umzutauschen. Das ist nicht selten deutlich günstiger als in Wechselstationen im Zielland. Man sollte allerdings so planen, dass man möglichst mit dem Geld hinkommt und nicht nach-tauschen oder einen größeren Betrag wieder zurücktauschen muss.

Manche Geldkarten-Anbieter ermöglichen die Bargeldauszahlung am Automaten ohne entsprechende Auslandseinsatzgebühren zu erheben. Zudem empfiehlt es sich häufig, Geldautomaten von unbekannten Anbietern meiden, da diese nicht selten sehr hohe Gebühren verlangen. Bei renommierten Bankhäusern ist das oft günstiger.

Ein weiterer wichtiger Aspekt zum Sparen für den Urlaub ist, ob es sich um Euro oder eine Fremdwährung handelt.Wenn man eine Fremdwährung am Geldautomat abheben möchte, dann wird man gefragt, ob in der jeweiligen Landeswährung oder in Euro abgerechnet werden soll. Dabei sollte man immer die Landeswährung wählen, da man sonst einen schlechten Wechselkurs erhält, was schnell ins Geld gehen kann. Die Umrechnung erfolgt dann zu Hause durch Deine Hausbank in Deutschland mit einem meist deutlich besserem Wechselkurs.

Ebenfalls unterschätzt beim Sparen für den Urlaub ist das Thema nachverhandeln. 

Bei Flügen und auch Zugtickets verhält es sich meist etwas anders, aber bei Mietwagen und auch bei Unterkünften kann man es immer wieder erleben, dass die Preise auch mal deutlich runtergehen. 

Je nach gewähltem Tarif, kann man gerade bei den großen Plattformen das gebuchte Auto oder Zimmer bis kurz vorher aer wieder kostenlos stornieren und dann zu den günstigeren Bedingungen erneut abschließen.

Vielleicht hat sich im Zuge der Konkretisierung der Reiseplanung auch herausgestellt, dass man den Mietwagen gar nicht für den ganzen Zeitraum benötigt oder man findet eine noch bessere Unterkunft.

Last but not least zum Sparen für den Urlaub das Thema Versicherungen.

Es gibt eher unnütze Versicherungen, die Geld kosten, sich aber oft nicht lohnen. Ein Beispiel wäre die Reisegepäckversicherung. Es gibt “nice to have”-Versicherungen. Die kann man abschließen, muss man aber nicht zwingend. Das wäre bspw. Die Reiserücktrittsversicherung. Die kann bei teureren Reisen sinnvoll sein, das sprengt an dieser Stelle aber in den Details den Rahmen

Wirklich empfehlenswert ist es, bei Reisen ins Ausland hingegen eine Auslandsreisekrankenversicherung abzuschließen. Innerhalb der Europäischen Union gilt zwar Deine elektronische Gesundheitskarte. Es können aber Zuzahlungen anfallen, zum Beispiel weil die Behandlungskosten den Satz Deiner Krankenkasse übersteigen. 

Es kann auch sein, dass die Gesundheitskarte nicht akzeptiert wird. Das kann zum Beispiel bei Privatärzten oder Privatkliniken so sein. Zudem ist ein medizinisch notwendiger Rücktransport ins Heimatland im Zweifelsfall nicht abgedeckt. In den Details genauer hinschauen solltest Du, wenn Du länger im Ausland bist oder auch bei Reisen in Länder wie die USA. Da benötigst Du vielleicht einen besonderen Tarif.

Zudem empfieht es sich einen Jahresvertrag abzuschließen. Auslandsreisekrankenversicherungen sind meistens recht günstig. Bei der Wahl der richtigen Versicherung würde ich allerdings darauf achten, dass sich die Konditionen im Fall eines medizinisch notwendigen Rücktransports deutlich voneinander unterscheiden können.

Weitere Details zum Thema kannst Du nochmal in Folge 47 Welche Versicherung benötige ich wirklich nachhören. 

Abschließend lässt sich über das Sparen für den Urlaub sagen: 

Natürlich sollte man Urlaub genießen und nicht die ganze Zeit ans Geld denken. Doch für viele Menschen ist eine Reise nunmal eine finanzielle Anstrengung, sodass eine gute Kalkulation und das Realisieren von Sparpotenzialen wichtig ist. 

Und selbst wenn man sich nicht allzu sehr anstrengen muss, um einen Urlaub zu finanzieren, so ist es meiner Meinung trotzdem sinnvoll, auch ein bisschen aufs Geld zu gucken. Schließlich hat man es sich hart erarbeitet.

Ich persönlich schaue im Urlaub auch nicht auf jeden Cent. Wenn ich essen gehen möchte, dann mache ich das und wenn ich mir unterwegs ein Eis holen möchte, dann denke ich da auch nicht zweimal drüber nach. Doch wenn außergewöhnliche Ausgaben anstehen, zum Beispiel für eine Aktivität, dann versuche ich schon, das vorher abzuwägen.

Und oft gilt meiner Erfahrung nach, dass die schönsten Erlebnisse und Momente sowieso nicht für Geld zu kaufen sind.

PS: Das Titelbild ist in Costa Rica entstanden.

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