Was sind Glaubenssätze und ganz spezifisch: Was sind finanzielle Glaubenssätze? Warum haben wir sie? Wie können sie uns beim Erreichen unserer (finanziellen) Ziele einschränken? Und was können wir unternehmen, um negative Glaubenssätze zu überwinden?
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Finanzielle Glaubenssätze und das Money Mindset
Wenn in Online-Foren und auf Social Media über Finanzen diskutiert wird, dann gibt es immer wieder die Empfehlung, dass man ein positives “Money Mindset” braucht. Money Mindset, das ist die persönliche Einstellung, das sind Denkmuster zum Thema Geld.
Und diese Empfehlung klingt durchaus nachvollziehbar: Wenn ich ein Vermögen aufbauen möchte, dann muss ich mich dem widmen. Ich sollte regelmäßig sparen und mich damit beschäftigen, wie sich das Geld vermehren kann. Und vermutlich ist mir nicht geholfen, wenn ich eine grundsätzlich negative Einstellung zu Finanzen habe.
So richtig der Ratschlag sein mag, ein positives Money Mindset zu haben: Ich glaube, er springt zu kurz. Ein positives Money Mindset mag ein Ziel sein. Aber auf dem Weg dahin müssen wir zunächst unser Denken und Verhalten, unsere Werte, Wünsche und Ängste verstehen. Ein Schlüssel dafür sind unsere finanziellen Glaubenssätze.
Glaubenssätze sind unsere Überzeugungen. Glaubenssätze beschreiben unser Verständnis und unsere Meinung über uns selbst, darüber, wie die Welt ist, wie sie funktioniert. Das betrifft alle Aspekte des Lebens und so auch das liebe Geld.
Ein typischer Glaubenssatz im Kontext von Geld bzw. Geldanlage wäre bspw. “Ich kaufe nur Aktien deutscher Unternehmen, weil da kenne ich mich aus”. Das dies oft trügerisch ist, habe ich in Folge 18 über Home Bias besprochen. Ein weiterer Glaubenssatz wäre, dass Aktien, die Börse per se unsicher sind, Stichwort Folge 40 “Wer hat Angst vorm Investieren”.
Unsere Glaubenssätze werden oft schon in der Kindheit geformt.
Durch unsere Erfahrungen, durch Beobachtungen. Durch Aussagen oder Verhalten von Bezugspersonen. Durch die Darstellung von Armut und Reichtum in den Medien. Durch gesellschaftliche und zeitgeschichtliche Einflüsse, vielleicht auch durch traumatische Erlebnisse.
Und oft sind wir uns unserer Glaubenssätze eher nicht bewusst. Bei positiven Glaubenssätzen ist das unproblematisch. Negative Glaubenssätze wiederum limitieren uns, die gilt es zu verändern. Sie haben eine negative Auswirkung auf unser Selbstbild, aber auch auf unser Verhalten und auf unsere Beziehungen. Sie können zu Selbstzweifeln führen, oder dass wir uns minderwertig fühlen.
Wenn ein Kind vom eigenen Umfeld, zum Beispiel Eltern oder Lehrern, gesagt bekommt, dass es dumm ist. Dann wird es in vielen Fällen nicht die Kraft haben, sich gegen diesen Einfluss zu wehren, sondern diese Aussage übernehmen und verinnerlichen. Mit womöglich katastrophalen Folgen im weiteren Lebensverlauf – sei es, dass ambitionierte Ziele gar nicht erst gesetzt werden, Resignation ob der vermeintlichen Unfähigkeit bis hin zur Selbstaufgabe.
Unsere finanziellen Glaubenssätze können positiv wie negativ sein, in jedem Fall beeinflussen sie unser Verhältnis zu und unseren Umgang mit Geld. Und entsprechend sollten wir uns mit ihnen auseinandersetzen, wie sie uns und unsere finanziellen Entscheidungen prägen, vielleicht auch limitieren und dann sollten wir ggf. Daran arbeiten, sie zu ändern.
Glaubenssätze und Traumata
Die Psychologen und Autoren Brad und Ted Klontz verweisen in ihrem Buch “Wired for Wealth” darauf, dass die hartnäckigsten finanziellen Glaubenssätze durch starke emotionale oder traumatische Erfahrungen geprägt werden.
Dabei sind manche traumatischen Ereignisse leicht zu erkennen. Jobverlust oder geschäftlicher Konkurs der Eltern. In der Folge muss die Familie aus der Wohnung oder dem Haus raus. Es gibt Streit und Konflikte ums Geld. Vielleicht zerbricht die Beziehung der Eltern.
Oft geht es dabei weniger um die tatsächliche Rolle von Geld bei dem betreffenden Ereignis. Es ist vielmehr die damit verbundene Assoziation. Also die Bedeutung von Geld in einer besonders traumatischen Situation, wird mitunter von unserem Gehirn falsch interpretiert.
Ein Beispiel: Ein Kind wächst in einer zwar wohlhabenden Familie, aber mit viel emotionalen Schmerz und Verwerfungen auf, also zum Beispiel eine schwierige Scheidung, seelischer oder körperlicher Missbrauch oder auch Alkoholismus. Dieses Kind könnte Geld als Ursache der Probleme sehen, also Geld mit familiärer Dysfunktion in Verbindung bringen, wodurch es im weiteren Lebensverlauf den Aufbau von Wohlstand bewusst vermeidet.
Es könnte aber auch komplett anders laufen.
Um im Beispiel zu bleiben: Ein Kind aus einer sehr wohlhabenden Familie, die aber große soziale Probleme hat. Dieses Kind könnte für sich verinnerlichen, dass Geld und Wohlstand einen erhöhten Stellenwert haben. Nur, wer finanziellen Erfolg hat, wird wertgeschätzt. Ein Mensch, der so groß geworden ist, wird vielleicht alles daran setzen, seinen Eltern und seinem eigenen Ego zu beweisen, dass er oder sie finanziell erfolgreich ist – vielleicht um den Preis, dass andere Dinge im Leben sträflich vernachlässigt werden. Und wenn sich der finanzielle Erfolg nicht einstellt, dann könnten massive Selbstzweifel die Folge sein und eventuell wird die Person mit sehr waghalsigen Geschäften versuchen, den Erfolg um jeden Preis zu erzwingen. Was ebenfalls negative Konsequenzen haben kann.
Also bei gleicher Ausgangssituation können sehr unterschiedliche, auch konträre Glaubenssätze auftreten. Die jeweils aber viel zu eindimensional sind.
Umgekehrtes Beispiel: Ein Kind wächst in einer armen Familie auf, auch hier mit viel emotionalem Schmerz. Dann könnte der Geldmangel mit den Problemen assoziiert werden. Als Erwachsener wird aus dem Kind ein Workaholic, getrieben von dem Wunsch nach Liebe und persönlichem Glück. Tatsächlich geht das Streben nach Geld auf Kosten von Beziehungen, Gesundheit oder auch seelischer Erfüllung.
Die Kinder des Workaholics wiederum, haben womöglich unter dem Arbeitspensum gelitten und für sich gelernt, dass das Streben nach Geld schlecht ist, was wiederum dazu führen könnte, dass sie im weiteren Lebensverlauf einen erhöhten Wunsch haben, Arbeit zu vermeiden, was sich wiederum auf die Finanzen und die Erwerbsbiografie auswirkt.
Unsere finanziellen Glaubenssätze können ebenso exakte Kopien der Denkweisen und Handlungen unserer Eltern sein.
Auch dies gilt im Guten wie im Schlechten.
Ein Mensch, der in Armut aufgewachsen ist, könnte verinnerlicht haben: „Egal, was ich tue, ich werde immer arm sein“. Wenn dieser Glaubenssatz niemals hinterfragt und geändert wird, dann wird das vermutlich genau so eintreffen. Gelegenheiten zum Aufbau von Wohlstand werden ignoriert und finanzielle Niederlagen werden als Bestätigung des eigenen Schicksals gesehen.
Jemand, der in Wohlstand aufgewachsen ist, sieht es womöglich als seine Bestimmung an, reich zu sein. Möglicherweise wird diese Person sehr zielstrebig Wohlstand anstreben, etwaige Rückschläge werden abgeschüttelt und als Lernerfahrung verbucht.
Diese Überlegungen ignorieren natürlich, dass beide Personen über ihre Glaubenssätze hinaus gänzlich unterschiedliche Startbedingungen haben. Aber ich glaube schon, dass die verinnerlichten Überzeugungen und vermeintlichen Wahrheiten eine große Rolle dabei spielen, ob man letztlich erfolgreich ist, oder nicht.
Deutsche Glaubenssätze
Wir Deutschen haben insgesamt eine eher ambivalente Beziehung zum Geld. Geld bedeutet einerseits Freiheit und Sicherheit. Zugleich ist es etwas schmuddelig. Einerseits sind wir eine kapitalistische Gesellschaft, die in weiten Teilen dem Konsum frönt und noch immer ist das teure Auto ein wichtiges Statussymbol. Zugleich ist das Zeigen von Reichtum verpönt. In manchen Gesellschaftsschichten ist überhaupt wohlhabend zu sein schon verwerflich, was auch durch manche Politiker-Aussage unterstrichen wird, wenn mit “den Reichen” argumentiert wird.
Und so gibt es auch allerlei Sprüche, die unser schwieriges Verhältnis zeigen und die sich zuweilen auch als Glaubenssätze manifestieren. Geld verdirbt den Charakter. Geld ist die Wurzel allen Übels. Der Satz “Es gibt Wichtigeres als Geld” ist in meinen Augen grundsätzlich richtig. Er sollte aber nicht als Glaubenssatz oder als Überzeugung vorgeschoben werden, um finanzielles Scheitern schönzureden.
Jedenfalls sind das Sätze, die – wenn sie tief verinnerlicht sind – ein mehr oder weniger schwieriges Verhältnis zu Geld ausdrücken können. Die eher nicht davon zeugen, dass die betreffende Person ein positives Money Mindset hat und die eher hinderlich sind, das eigene finanzielle Schicksal frei von ideologischen oder emotionalen Hürden in die Hände zu nehmen.
In Folge 40 “Wer hat Angst vorm Investieren” sprach ich darüber, dass Dinge wie Börse, Aktien, Investieren auf manche Menschen einschüchternd wirken. Das mag unterschiedliche Gründe haben. Ein wichtiger Faktor ist meiner Meinung nach Unwissen, weil Finanzen nicht Teil schulischer Lehrpläne sind und das Thema leider immer noch etwas tabuisiert, teilweise negativ behaftet ist und in vielen Familien, Beziehungen und Freundeskreisen nicht angesprochen wird.
Mancher hat dann vielleicht Glaubenssätze verinnerlicht, wie dass die Börse ein Glücksspiel ist, wo man als Laie nur Geld verbrennt oder wo Betrüger einen um die eigenen Ersparnisse bringen. Glaubenssätze können sehr grundsätzlich sein und auch die eigene Position in der Welt, die eigenen Fähigkeiten oder Unfähigkeiten ausdrücken.
Klassische Geld Glaubenssätze
“Ich kann nicht mit Geld umgehen”, das ist so ein Klassiker. Der erinnert an einen anderen verbreiteten Glaubenssatz: “Ich kann kein Mathe”.
Ich möchte gar nicht in Abrede stellen, dass diese Überzeugung bei manchen tief sitzt. Vielleicht wurde ihnen dieser Glaubenssatz seit jeher von ihrem Umfeld eingeredet. Und manche haben womöglich wirklich ein Defizit. Aber zuweilen wirken solche Aussagen fast wie eine Entschuldigung, auf der man sich ausruht. Es ist eben bequemer zu sagen “das liegt mir nicht” als “das ist mir zu anstrengend”. Und so ein negativer Glaubenssatz kann wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung wirken.
“Ich kann halt nicht mit Geld umgehen” – damit schiebt man auch Verantwortung weg, die eigene Situation aktiv zu verändern. In manchen Kreisen kann man damit kokettieren “haha, nunja, ich bin halt schlecht in Mathe”. Eine solche Aussage würde in unserer durchoptimierten, nach Leistung strebenden, immerzu den Schein wahrenden Gesellschaft, eine solche Aussage würde einem bei den meisten Themen eher nicht in den Sinn kommen. Aber: Schlecht in Mathe oder im Umgang mit Geld zu sein, das scheint irgendwie gesellschaftlich akzeptiert zu sein.
Nur: Wenn man wirklich der Überzeugung ist, dass man nicht mit Geld umgehen kann, dann wird man es nie schaffen, wirklich souverän die eigenen Finanzen zu beherrschen. Hier kann es helfen, sich damit zu beschäftigen, wodurch ein solcher Glaubenssatz geprägt ist, also warum ich überhaupt diese Überzeugung habe. Womöglich erkennt man dann bereits, dass die Überzeugung vielleicht biografisch gut erklärbar ist, aber in der Realität kaum belastbar ist. Und dann kann man sich damit beschäftigen, dieser Überzeugung entgegenzuwirken und einen neuen, für sich besseren Glaubenssatz zu etablieren.
Also um im Beispiel zu bleiben: Wenn ich meine, schlecht im Umgang mit Geld zu sein, ich keinen Überblick über meine Finanzen habe, ich womöglich regelmäßig das Konto ins Minus ziehe und ich trotz eines ordentlichen Gehalts finanziell so nicht richtig auf einen grünen Zweig komme, dann kann ich genau dort ansetzen: Indem ich einen Kassensturz mache, meine Einnahmen und Ausgaben genau verstehe, einen Haushaltsplan mache, auf dieser Basis Sparraten definiere etc. Weitere Details dazu kannst Du zum Beispiel in Folge 36 über Sparquote und Sparrate erhöhen nachhören.
Und wenn Du diese Schritte gehst und Du Dir eine Struktur überlegst, wie Du auch in Zukunft diszipliniert Deine Finanzen managest, dann lässt sich der alte Glaubenssatz vielleicht ablösen. Dann heißt es nicht mehr: “Ich kann nicht mit Geld umgehen“, sondern: “Ich kümmere mich sorgfältig um meine Finanzen.”
Was sind weitere gängige finanzielle Glaubenssätze?
Viele Menschen sind der Überzeugung, dass alles besser wird, wenn man nur mehr Geld. Als ob Geld eine magische Lösung ist für Sinn, persönliches Glück, Sicherheit oder was auch immer man anzustreben sucht.
Natürlich bedeutet mehr Geld für einen Menschen mit sehr niedrigem Einkommen mehr Sicherheit, weniger Stress, vielleicht mehr Glück. Das Problem ist nur: Das gilt nur bis zu einem gewissen Punkt. Die Überzeugung, dass mehr Geld mehr Positives mit sich bringt, die kennt kein Ziel. Wenn Menschen prinzipiell genug Geld haben, sie aber nicht glücklich sind. Dann werden sie wahrscheinlich auch mit mehr Geld unglücklich sein. Stichwort Folge 55 über das Easterlin-Paradox.
Ein weiterer etablierter Glaubenssatz ist, dass man es verdient hat, Geld auszugeben. Das gönne ich mir. Diese Denkweise ist insofern problematisch, als dass sie unser finanzielles Wohlergehen untergraben kann, vielleicht weil wir über unsere Verhältnisse leben oder weil wir es verpassen, den langfristigen Vermögensaufbau beherzt anzugehen, Stichwort Folge 12 über die Lifestyle-Falle.
Wir kennen fast alle solche Leute, die alles ausgeben, was sie verdienen bzw. So schnell wie das Geld reinkommt, wird es wieder ausgegeben. Diese Verhaltensweise geht oft einher mit Überzeugungen, wie “wozu sparen und investieren, das ist doch sowieso alles Glücksspiel” oder auch “das Leben ist kurz, ich lebe jetzt, wer weiß, was morgen ist”.
Es gibt ebenso einen umgekehrten Glaubenssatz und das ist die Sorge, dass es niemals genug Geld geben wird. Das kann man manchmal bei Menschen, die in Armut aufgewachsen sind, ich denke da spontan an die Generation die im zweiten Weltkrieg aufgewachsen ist. Und dieser Glaube kann hilfreich sein, wenn er sich in Eigenantrieb und einem gesunden Ehrgeiz kanalisiert. In den Extremen geht diese Überzeugung aber einher mit einem Leben voller Entbehrungen, man gönnt sich nichts, der Beschaffung von Geld wird alles untergeordnet und wenn es schlecht läuft, denkt und handelt man angstgetrieben oder wie besessen.
Demgegenüber sind manche Menschen der Meinung, dass Geld unwichtig ist. Das kann man bspw. Immer wieder in sozialen oder kreativen Berufen beobachten. Und diese Überzeugung kann ja durchaus richtig sein. Wenn man Geld eben nicht als Proxy für persönliches Glück nimmt. Wenn die Erfüllung eher in der Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns liegt. Auch hier würde ich aber argumentieren, dass ein gesundes Mittelmaß gut wäre und diese Überzeugung nicht als Ausrede herangezogen wird, wenn man seine finanziellen Angelegenheiten nicht ordentlich regelt.
Wenn wir negative finanzielle Glaubenssätze verinnerlicht haben und wir diese nicht erkennen und nicht an ihnen arbeiten, dann können sie unser finanzielles Wohlergehen nachhaltig einschränken.
Das führt zu der Frage: Wie können wir schädliche finanzielle Glaubenssätze überwinden? Den grundsätzlichen Ansatz hatte ich im Beispiel zu “Ich kann nicht mit Geld umgehen” ja bereits skizziert.
Ansonsten gilt, dass unsere Glaubenssätze nicht unbedingt falsch sein müssen, aber sie sind auch nicht unbedingt richtig. Sie sind oft nur eine sehr kontextabhängige Teilwahrheit – unter bestimmten Umständen mögen sie einen wahren Kern haben, in vielen Situationen sind sie aber falsch, womöglich sind sie verzerrt, übertrieben und sehr eindimensional.
Ob ein Glaubenssatz positiv oder negativ ist, hängt manchmal auch davon ab, zu welchem Verhalten er mich führt. In jedem Fall bewirkt jeder Glaubenssatz eine Komplexitätsreduktion. Insofern kann er auch helfen, mit einer uns überfordernden oder zumindest sehr komplexen Realität besser klarzukommen. Extrem übersteigert und verabsolutiert kann er uns jedoch auch zu einer zu einseitigen Sicht der Realität verführen.
Ziel ist es, dass wir unsere finanziellen Entscheidungen nicht auf der Grundlage solcher unbewusster und womöglich falscher Teilwahrheiten treffen, sondern auf Basis unserer aktuellen Lebensumstände und Bedürfnisse, aber auch mit Blick auf unsere zukünftigen Pläne.
Der erste Schritt ist es, dass wir uns unserer Glaubenssätze bewusst werden. Wir sollten also versuchen zu reflektieren, welche Geldüberzeugungen wir überhaupt haben. Eine Idee wäre, dass wir eine uns vertraute Person fragen, welche Geldüberzeugungen sie bei uns wahrnimmt oder vermutet.
Wir könnten ebenfalls überlegen, welche Überzeugungen jemand vertritt, der ein deutlich anderes Verhältnis als man selbst zum Thema Geld hat. Und dann könnte man überlegen, welche Einstellungen und Haltungen zwischen diesen beiden Positionen liegen.
Einmal identifiziert, können wir unsere Glaubenssätze weiter hinterfragen.
Stimmen sie überhaupt, also entsprechen sie der Wahrheit bzw. In welchen Situationen sind sie überhaupt gültig? Dann geht es um die Frage, wie sich diese Glaubenssätze auf unser Verhalten und unsere Denkweise auswirken.
- Welche Glaubenssätze sind für uns vorteilhaft?
- Welche schränken uns ein oder sind problematisch?
- Wie verhalten sie sich mit unseren Werten?
Es geht ja nicht nur darum, ein Vermögen aufzubauen, Geld zu haben. Für einen guten und gesunden Umgang mit dem lieben Geld ist unsere Beziehung zu Geld ebenso wichtig, damit es uns – unser Handeln, unsere Gefühle, Denken – nicht beherrscht.
Und wenn wir dann im nächsten Schritt negative Glaubenssätze überwinden möchten, dann kann es helfen, dass wir statt ihrer positive finanzielle Glaubenssätze definieren und diese dann fortwährend nähren. Das kann man bspw. Durch Autosuggestion machen, indem man sich immer wieder bewusst die positiven Glaubenssätze ins Gedächtnis ruft. Oder aber auch durch Verhaltensroutinen, die dem jeweiligen Glaubenssatz entsprechen.
Das klingt hier so leicht, kann aber harte Arbeit sein und einige Zeit dauern. Man sollte dranbleiben und nicht aufgeben. Weil wenn ein negativer Glaubenssatz sich über Jahre oder gar Jahrzehnte in unserem Kopf eingenistet hat, dann vertreiben wir ihn vermutlich nicht über Nacht.
PS: Das Titelbild ist in Brandenburg entstanden.