Das wird 2025 wichtig für das liebe Geld

Was bedeutet das beginnende Jahr 2025 für das liebe Geld? Was wird 2025 wichtig für Dein Geld?

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Was sich 2025 ändert

Wenn man sich mit anstehenden Änderungen für das Jahr 2025 beschäftigt. Dann stellt man fest, dass es da einen großen Strauß an Dingen gibt, die sich auf die ein oder andere Art auf die eigenen Finanzen auswirken können.

Da gibt es neue Regelungen. Da werden bestehende Grenzen neu gesetzt. Da werden Anpassungen bisheriger Vorgaben vorgenommen. Da droht an mancher Stelle finanzieller Mehraufwand, während an anderer Stelle Entlastungen locken. Und das ist so viel, das kann diese Folge gar nicht komplett abdecken. 

Also zur Einordnung: Ich möchte hier einen Überblick der nun anstehenden Änderungen geben, allerdings ohne Anspruch auf Vollständigkeit. 

Mit Blick auf wichtige Geld-Themen für das Jahr 2025 könnte man in folgende Kategorien unterteilen: 

  1. Arbeit, Soziales
  2. Gesundheit und Pflege
  3. Energie und Mobilität sowie
  4. Bürger und Verbraucher

Starten wir mit Arbeit und Soziales.

Hier plant der Gesetzgeber Entlastungen bzw. Zuschüsse, namentlich: Beim Grundfreibetrag sowie beim Kinderfreibetrag und beim Kindergeld. Der Grundfreibetrag ist der Betrag, bis zu dem Dein Einkommen steuerfrei ist. Aktuell liegt er bei 11.784 € im Jahr, zukünftig soll er auf 12.096 € steigen. Wenn Du in Vollzeit arbeitest, wirst Du wohl deutlich mehr verdienen. Aber dennoch profitierst Du, da der Gehaltsanteil für den Du keine Steuern zahlen musst, steigt. 

Gleichzeitig steigt mit dieser Änderung auch die Bemessungsgrenze für den Spitzensteuersatz, auf dann 68.481 €. Also für jeden Euro oberhalb dieses Betrags zahlst Du den Spitzensteuersatz von aktuell 42%. Da könnte sich manch einer wundern, dass man ab dieser Grenze bereits schon bei der gehaltlichen Spitze eingruppiert wird.

Nun ist es so, dass der Bundestag aufgelöst ist und wir bald Neuwahlen haben werden. Somit ist nicht zu erwarten, dass der für diese Änderung notwendige Gesetzentwurf noch vorher vom Bundesrat verabschiedet wird. Wenn das allerdings so kommt und sei es etwas später, dann ist die Änderung auch rückwirkend gültig und wird automatisch für Dich verrechnet. Auch beim Kinderfreibetrag ist eine Erhöhung vorgesehen, sofern das Gesetz beschlossen wird. 

Zudem steigt das Kindergeld um 5 Euro auf 255 Euro pro Kind und Monat, Familien mit geringem Einkommen können sich zudem über eine Erhöhung des Kinderzuschlags von ebenfalls 5 Euro freuen.

Stichwort geringes Einkommen: Zum 1. Januar 2025 kommt ebenfalls eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns und zwar um 41 Cent auf dann 12,82 Euro brutto pro Stunde. Und weil der Mindestlohn ebenfalls für Minijobs gilt, steigt für jene die monatliche Verdienstgrenze von 538 Euro auf 556 Euro. Es gibt ebenfalls Steigerungen bei manchen branchenspezifischen Mindestlöhnen, bspw. In der Altenpflege, im Elektrohandwerk und in der Leiharbeit. 

Soweit zu den Veränderungen, von denen einige finanziell profitieren werden. 

An anderer Stelle wird es für viele Menschen teurer. Das gilt insbesondere, wenn Du zu denjenigen gehörst, die gut verdienen.

In Folge 84 Ist die Rente sicher? habe ich gesagt, dass wir in Deutschland im internationalen Vergleich bereits hohe Steuern und Sozialabgaben zahlen, aber dass wir uns darauf einstellen müssen, dass insbesondere die Sozialabgaben weiter steigen werden. 

Das ist im Jahr 2025 bereits der Fall. Und ein Stichwort hierzu lautet Beitragsbemessungsgrenze. Die Beitragsbemessungsgrenze gibt an, bis zu welcher Höhe Dein Einkommensanteil renten-, kranken- und pflegeversicherungspflichtig ist. Und 2025 steigt die Beitragsbemessungsgrenze für die Rentenversicherung von 90.600 € brutto auf 96.600 €. 

Nun könnte man argumentieren, dass das ein fürstliches Gehalt ist und wer so viel verdient, muss doch auch mehr Schultern können. Was ein fürstliches Gehalt ist, darüber kann man diskutieren. In jedem Fall kommt die Steigerung halt zusätzlich zu einer schon sehr hohen Abgabenlast. 

Kommen wir zu “Gesundheit und Pflege”. 

Bei der Pflegeversicherung sowie der gesetzlichen Krankenversicherung steigt die Beitragsbemessungsgrenze von 62.100 € auf 66.150 €. Das trifft schon ziemlich viele Leute. Und wenn man guckt, was von einem solchen Jahresbruttolohn netto jeden Monat übrigbleibt, dann sind das auch keine finanziellen Verhältnisse, mit der man steigende Lebenshaltungskosten ohne mit der Wimper zu zucken wegsteckt. 

Zugleich steigt der Beitragssatz zur Pflegeversicherung und zwar um 0,2 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent bzw. Bei Kinderlosen ab 23 Jahren wird wie bisher ein Zuschlag von 0,6 Prozentpunkten erhöhen. 

Auch bei der gesetzlichen Krankenkasse wird es teurer durch einen steigenden Zusatzbeitrag. Die Krankenkassen können selbst entscheiden, ob und in welcher Höhe sie einen Zusatzbeitrag zum allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent erheben. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag lag bisher bei 1,7 Prozent und nach Angaben der Bundesregierung steigt er nun auf 2,5 Prozent. Das mag sich nicht nach viel anhören, ist aber stolze 47 Prozent mehr.

Falls Deine Krankenkasse den Zusatzbeitrag erhöht, dann hast Du ein Sonderkündigungsrecht bis zum Ende des Monats, in dem der neue Zusatzbeitrag gilt. In dieser Zeit kannst Du zu einer anderen Kasse wechseln. Dabei solltest Du allerdings nicht nur auf den Preis gucken, sondern ebenfalls prüfen, welche Zusatzleistungen Dir wichtig sind.

Kommen wir zu Energie und Mobilität. Da lautet die Botschaft leider: Es wird teurer.

Falls Du einer von derzeit ca. 13 Millionen Abonnenten des Deutschlandtickets bist, dann freut es Dich vermutlich, dass es das Deutschlandticket auch in 2025 geben wird. Ab Januar steigt der monatliche Preis allerdings von zuvor 49 Euro auf dann 58 Euro, immerhin ein Plus von 18%.

Autofahrern ergeht es kaum anders. Die Verbraucherzentrale schätzt, dass je nach Umfang der KFZ-Versicherungen mit Preiserhöhungen von bis 20 Prozent gerechnet werden muss. Auch hier gilt ein Sonderkündigungsrecht von vier Wochen nach Erhalt der Mitteilung über die Preiserhöhung.

Doch es bleibt nicht bei der Versicherung, bei den Spritkosten schlägt ein höherer CO2-Preis zu Buche und zwar von 45 auf 55 Euro pro Tonne zuzüglich Mehrwertsteuer. Laut dem ADAC könnte sich dies auf einen Preisanstieg bei Kraftstoffen in Höhe von drei Cent pro Liter niederschlagen.

Ein höherer CO2-Preis sorgt ebenfalls für höhere Gaspreise, die auch durch steigende Gasnetzentgelte laut einer Schätzung der Verbraucherzentrale um 27 Prozent steigen. Bei den Strompreisen sollen viele Haushalte zwar von sinkenden Strompreisen in der Grundversorgung profitieren. Gleichzeitig werden viele durch höhere Stromumlagen belastet, die steigen um stolze 70 Prozent auf 3,15 Cent pro Kilowattstunde.

Kommen wir zu weiteren Änderungen für Bürger und Verbraucher.

Wegen anhaltender Preissteigerungen werden wahrscheinlich auch viele andere Versicherungen ihre Beiträge erhöhen. Dies könnte zum Beispiel die Gebäudeversicherung, die Privathaftpflicht oder die Rechtsschutzversicherung betreffen. Das mögen im Einzelfall vielleicht nur geringe Kostensteigerungen sein, die sich aber in der Summe schon spürbar bemerkbar machen. 

Auch sonst müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher im kommenden Jahr auf manche Teuerung einstellen. So wird das Briefporto zum 1. Januar erhöht und auch für den Versand von Paketen hebt die Post bzw. DHL die Preise an.

Erfreulich ist, dass der Gesetzgeber einige Vorgaben umsetzt, die uns das Leben erleichtern. 

Die EU macht Schluss mit einem Friedhof an ungenutzten Ladegeräten, die in einer Schublade vor sich hinschlummern und erklärt den USB-C als einheitlichen Anschluss für Smartphones, Tablets und andere mobile Kleingeräte zur Pflicht.

Für Internetnutzer wird der Verbraucherschutz gestärkt. Falls Dein Internetanschluss langsamer ist als im Vertrag angegeben, kannst Du zukünftig die Rechnung kürzen oder sogar außerordentlich kündigen. Zur Messung und zum Nachweis der verminderten Geschwindigkeit gibt es Vorgaben der Bundesnetzagentur, die Du online nachvollziehen kannst. Eine ähnliche Regelung für mobiles Internet soll dann im Frühjahr folgen. 

Auch für Bankkunden wird das Leben leichter und zwar müssen Banken in Euro-Ländern ab dem 9. Januar Echtzeitüberweisungen ohne Zusatzgebühren annehmen. 

Falls Du Geld in Fonds und ETFs investierst, dann solltest Du unbedingt an die Vorabpauschale denken. Die Vorabpauschale ist ein fiktiver steuerlicher Ertrag, mit der jedes Jahr ein Mindestbetrag bei ETFs und Fonds versteuert wird. Das bedeutet: Falls Du ETFs oder Fonds besitzt, die im Vorjahr Gewinn gemacht haben, dann musst Du im Januar auf einen Teil der Gewinne Steuern zahlen. Du kannst näherungsweise damit rechnen, dass bei einem ETF pro 10.000 Euro investiertem Geld ungefähr 30-33 Euro Vorabpauschale fällig werden. In der Regel wird der Betrag automatisch vom Konto bei Deinem Broker abgezogen, das sollte also hinreichend gedeckt sein. 

Abschließend lässt sich über die Änderungen in 2025 für Dein Geld sagen:

Trotz wahrscheinlich niedrigerer Steuerabgaben wird das Leben für die meisten Menschen teurer werden. Insbesondere durch höhere Sozialabgaben und höhere Aufwendungen für Energie und Mobilität.

Wobei sich erst in der Zukunft zeigen wird, inwieweit auch die Inflationsrate uns noch zusätzlich belasten wird, Stichwort Folge 3 über das Gespenst der Inflation.

Umso wichtiger wird auch in 2025 sein, dass wir uns aktiv um unsere Finanzen kümmern. Das bedeutet in erster Linie einen Überblick über unsere Ausgaben haben und eine klare Strategie zum Vermögensaufbau verfolgen. 

PS: Das Titelbild ist an der Costa Brava enstanden.

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