Das Wort Autoritätsgläubigkeit mag etwas veraltet klingen, ich persönlich finde den englischsprachigen Begriff Belief in Authorities auch griffiger.
Autoritätsgläubigkeit jedenfalls scheint tief in uns verwurzelt zu sein und steht unserem Ziel im Weg, als mündige, als unabhängig denkende und agierende Anleger und Verbraucher zu agieren.
Albert Einstein soll hierzu einen schlauen und wie ich finde sehr schönen Satz gesagt haben:
Blinder Gehorsam gegenüber Autoritäten ist der größte Feind der Wahrheit.
In dieser Ausgabe möchte ich das Thema Autoritätsgläubigkeit näher beleuchten. Ich werde Beispiele geben, wo es uns als Investoren oder auch als Verbraucher begegnet, um mich abschließend mit der Frage zu beschäftigen, was das jetzt für uns bedeutet und was wir tun können, um nicht in typische Verhaltensfallen zu tappen.
Hier geht es zum Podcast:
Autoritätsgläubigkeit am Beispiel des Milgram-Experiments
In seinem Buch “Influence” – zu deutsch die Psychologie des Überzeugens – beschreibt der Sozialpsychologe Robert Cialdini das vielfach bekannte Milgram-Experiment.
Stell Dir vor, Du meldest Dich auf eine Zeitungsannonce. Gesucht werden Probanden für eine Gedächtnisstudie. Bei Deiner Ankunft im Labor triffst Du auf zwei Männer. Einer der beiden ist der zuständige Forscher, gut erkennbar an seinem Laborkittel und einem Klemmbrett, um sich Notizen zu machen. Der andere Mann ist ebenso wie Du Proband der Studie. Einer der Teilnehmer ist der Lernende. Er muss sich verschiedene Wortpaare merken, sodass er diese fehlerfrei wiedergeben kann, wenn diese abgefragt werden. Die Aufgabe des anderen Teilnehmers, genannt der Lehrer, ist es dem Lernenden bei jedem Fehler, bei jedem falsch wiedergegebenen Begriff, mit einem kurzen aber starken Elektroschock zu bestrafen.
Dir wird die Aufgabe des Lehrers zugewiesen. Der andere Proband bekommt Elektroden angelegt und wird an einem Stuhl festgeschnallt. Der Forscher stellt dem Lernenden nun Fragen zu den Begriffen und bei jeder falschen Antwort verpasst Du ihm einen Elektroimpuls. Dabei wird die Spannung mit jeder falschen Antwort um 15 Volt erhöht. Als die Spannung schließlich 150 Volt erreicht, brüllt der Lernende, dass er das Experiment abbrechen will. Doch der Forscher ignoriert seine Bitte. Das Experiment wird fortgeführt, Du bist angehalten weiter Stromstöße zu geben und schon bald erreicht die Spannung 300 Volt
Das Experiment, das wie aus einem Horrorfilm anmutet, gab es tatsächlich.
In Wirklichkeit gab es aber gar keine Stromstöße. Der sich in Schmerzen windende Lernende war kein Proband, sondern ein von den Forschern engagierter Schauspieler. Das Testsubjekt war nicht der Lernende, sondern Du, der Lehrer. Die Fragestellung der Forscher war: Wie viel Leid ist man bereit, einem unschuldigen Menschen zuzufügen, wenn einem dies von einer vermeintlichen Autoritätsperson befohlen wird?
Die Lehrer kannten hier kaum Grenzen. ⅔ der Probanden gingen bis zum Maximum von vermeintlich 450 Volt bis der Forscher das Experiment abbrach. Keiner der Lehrer brach das Experiment ab, als die Lernenden anfingen darum zu bitten zu stoppen. Auch dann nicht, als sie ob der Schmerzen anfingen lauthals zu schreien.
Milgram erklärte sich das Verhalten der Lehrer mit einem tiefsitzenden Pflichtbewusstsein gegenüber einer Autorität. Hier der Forscher im Kittel mit seinen unmissverständlichen Anordnungen.
Jetzt ist das Milgram Experiment sicherlich ein recht drastisches Beispiel. Doch wir sehen zahlreiche Situationen, bei denen eben diese Autoritätsgläubigkeit im realen Leben zur Anwendung kommt. Wir Menschen sind alles andere als rational. Wir sind beeinflussbar und wir lassen uns vielleicht auch manchmal gerne beeinflussen. Und diese tiefsitzende Autoritätsgläubigkeit wird mitunter auch manipulativ gegen uns eingesetzt.
Autoritätsgläubigkeit im Gesundheitswesen
Im Milgram-Experiment gab sich der Forscher, die Autorität, direkt durch einen Kittel zu erkennen. Ärzte, die sind, wie es der Volksmund schon sagt, Halbgötter in Weiß. Die sind eine Instanz, die wissen Bescheid. Die Ansprache mit Herr bzw. Frau Doktor unterstreicht das Wissensgefälle, dass wir als Patienten unseren Ärzten gegenüber haben. Und ihre Sprache mit eindrucksvollen Fachwörtern und ein nicht selten sehr selbstsicheres Auftreten unterstreicht ihren Status und ihre inhaltliche Überlegenheit den Patienten gegenüber. Ich erlebe immer wieder, dass Menschen, die Meinungen und Einschätzungen ihrer Ärzte wenig hinterfragen oder sie mitunter auch gar nicht den Anspruch haben, eine Diagnose und die resultierende Behandlung verstehen zu wollen, was ja auch gar keine Skepsis den Ärzten gegenüber sein muss.
Auf die Spitze getrieben wird dieses Rollenverständnis in der Beziehung, die medizinisches Personal untereinander pflegt, sehr bemerkenswert zu beobachten bei der ja, schon anachronistisch anmutenden Chefarzt-Visite. Da geht der Chefarzt oder die Chefärztin mit gewichtiger Miene voraus, führt natürlich das Wort, während die Entourage aus Assistenzärzten und Pflegepersonal ehrfürchtig folgt und den weisen Worten lauschend fleißig mitschreibt.
Die Werbung macht sich unseren Respekt der Autorität Arzt gegenüber zunutze, weswegen Darsteller in TV-Spots für Zahnpasta oder irgendwelche Hautcremes meist einen weißen Kittel tragen, gerne ergänzt um ein Stethoskop, das um den Hals hängt. Schon sind wir überrumpelt und lassen uns zumindest unterbewusst von den vermeintlich unbestechlichen Aussagen der Protagonisten bezirzen.
Autoritätsgläubigkeit in der Wirtschaftswelt: Ein Anzug verleiht Seriosität.
Aus dem gleichen Grund ist ein Angeklagter vor Gericht in der Regel ebenfalls gut beraten gut gekleidet zu sein. Und auch im Bewerbungsgespräch signalisieren Anzug oder Kostüm nicht nur Respekt der Situation und dem Gegenüber, sondern sollen auch Kompetenz und eben Seriosität ausstrahlen – Autoritätsgläubigkeit.
Trickbetrüger geben sich gerne als Vertreter einer Instanz aus. Auch Uniformen verfehlen ihre Wirkung nicht, wenn es gilt, uns zu beeinflussen. Bekannt ist die Geschichte des Hauptmann von Köpenick, als der vorbestrafte DIeb und Betrüger Friedrich Wilhelm Voigt im Jahr 1906 verkleidet als Hauptmann und begleitet von einem Trupp gutgläubiger und unwissender Soldaten das Rathaus von Köpenick besetzte, den Bürgermeister verhaftete und die Stadtkasse entwendete. Die Geschichte ist so wirklich passiert. Hier scheint es, dass die Verbindung aus Gehorsam gegenüber dem militärischen Rang und dem Prinzip von Kleider machen Leute gepaart mit selbstbewusstem Auftreten Voigt alle Türen öffneten.
Und, dass wir Autoritäten glauben, das ergibt ja auch Sinn. Allein wenn wir Kinder sind, sind Eltern und Lehrer, allgemein Erwachsene, natürliche Autoritätspersonen, die durchaus mehr Wissen haben als wir. Wir profitieren davon, von ihnen zu lernen. Und wir lernen, dass wir von ihrem Wissen, von ihrer Autorität, profitieren. Doch wir sollten natürlich auch schon zu Schulzeiten lernen, kritisch zu denken und Autoritäten zu hinterfragen.
Autoritätsgläubigkeit und Finanzen.
Kurz und knapp: im Zweifelsfall solltest Du bei Deinen Geld- und Deinen Anlageentscheidungen nur Dir selbst glauben und nur Dir vertrauen und nicht der Autoritätsgläubigkeit verfallen.
Das ist kein zynischer Blick auf die Welt. Das ist Vernunft. Als mündiger Bürger, treffe ich in Geldfragen selbstbestimmt Entscheidungen. Tätige ich dieses oder jenes Investment, oder eben auch nicht.
Wenn ich einen Fehler mache, dann muss ich selbst dafür gerade stehen. Dann kann ich nicht andere dafür verantwortlich machen. Beziehungsweise, kann ich machen, bringt mir aber nichts.
Stell Dir vor, Du hast einen Bekannten, der schon lange an der Börse unterwegs ist und dir regelmäßig von seinen Erfolgen berichtet. In deinen Augen, ist er eine Finanzautorität, der kennt sich aus. Wenn Du von diesem Bekannten, einen heißen Tipp erhältst, wonach die Aktie von Unternehmen XY bald durch die Decke geht, gehen muss und Du kaufst die Aktie aufgrund dieser Information, ohne hinreichend deine Hausaufgaben zu machen, ohne dir auf Basis fundierter Recherche selbst eine Meinung zu bilden, weil dein Bekannter sich ja gut auskennt.
Ja und dann schmiert diese Aktie ab. Dann musst Du die Konsequenzen tragen und die Verantwortung übernehmen. Und klar, da mögen auch noch andere Faktoren als Autoritätsgläubigkeit eine Rolle spielen, z.B. Social Proof, ein Thema dem wir uns in einer anderen Ausgabe widmen.
Gleiches Thema, andere Baustelle:
Die Einschätzungen und Prognosen von Analysten, vermeintlichen Börsen-Experten oder auch manchen Finanzredakteuren.
Im günstigsten Fall vertreten sie ihre Meinung, wobei ich nach eigener Recherche auch zu einem anderen Ergebnis kommen könnte. Im schlimmsten Fall handeln sie nicht redlich, sondern verfolgen eine versteckte Agenda, vielleicht sogar skrupellos. So nennt sich der Verkäufer von Finanzprodukten gerne Berater. Das ist ein nicht geschützter Begriff. Mir empfiehlt er womöglich nicht die Wertpapiere, die meinem Risikoprofil entsprechen oder bei denen er wirklich Potenzial sieht, sondern er lässt sich von seiner Provision leiten, die er vom Verkauf dieser Wertpapiere an mich erhält. Und ich lasse mich blenden und verfalle der Autoritätsgläubigkeit. Vielleicht macht der Finanzjargon, mit dem er spricht, auf mich Eindruck und er repräsentiert ja auch ein renommiertes Unternehmen, das sind Profis, die kennen sich aus.
Wie schlimm die Auswirkungen sein können, von einer solch falschen “Beratung” und von solcher Autoritätsgläubigkeit, das zeigte sich bei der Finanzkrise 2008 als Kleinanleger überrascht feststellen mussten, dass sie sich risikoreiche Wertpapiere von bspw Lehman Brothers haben aufschwatzen lassen und über Nacht, als Lehman Brothers pleiteging, ihr Erspartes verloren.
Als Bürger kann ich nun empört sein und darauf hoffen, dass die Kleinanleger entschädigt werden. Und natürlich tut es mir leid, für jeden einzelnen, der dadurch Schaden genommen hat. Als Anleger aber will ich, dass mir so etwas unter keinen Umständen passiert. Ich will verstehen, in was ich investiere. Ich will meine Hausaufgaben selber machen, mir eine fundierte Meinung bilden und mein Denken nicht outsourcen. Und ich will nicht der Autoritätsgläubigkeit verfallen und naiv oder zu wenig hinterfragt der Meinung vermeintlicher Experten folgen.
Richtig zur Sache geht es in der Finanzberichterstattung.
Da werden uns fortwährend Personen als Experten zu allen möglichen Themen vorgestellt. Experte, was auch immer das dann heisst oder was auch immer sie qualifiziert Experte zu sein.
Das sind dann Leute, die meinen genau zu wissen, wie sich der Markt kurzfristig entwickelt oder, auch oft anzutreffen, Typen die meinen den Geheimtipp zu haben, welche Aktie jetzt durch die Decke gehen wird. Das alles ist natürlich totaler Unsinn. Und dann wird so jemand als vermeintlicher Experte in z.B. Fernseh-Talkshows als Bestseller-Autor eingeführt. Das belegt erstmal, dass er ein Buch geschrieben hat, das sich gut verkauft hat. Wahrscheinlich kann er sich gut vermarkten und wahrscheinlich versteht er auch das Prinzip der Aufmerksamkeitsökonomie ziemlich gut. Über die Kompetenz, das er das besprochene Thema richtig beurteilt und mir in meiner konkreten Fragestellung hilft, sagt es mir aber im Zweifelsfall wenig.
Kompetenz und Prominenz, das ist auch so eine Geschichte.
2006 bewarb Johannes B. Kerner den Börsengang der Fluglinie Air Berlin mit dem Slogan “Bei Aktien setze ich auf Sieger”. Dumm nur, dass die Aktie in den ersten zwei Jahren 31 Prozent an Wert einbüßte. 2018 meldete das Unternehmen Insolvenz an.
Ein besonders tragischer Fall ist der verstorbene Schauspieler Manfred Krug. Der warb 1996 für den Börsengang der Telekom, deren Aktie in der Werbung auch reißerisch als “Volksaktie” kommuniziert wurde. Viele Bürger griffen beherzt zu, sie vertrauten diesem sympathischen Mann und Publikumsliebling, sie schrieben dem TV-Anwalt scheinbar Kompetenz in Aktien-Angelegenheiten zu und stellten sich nicht die Frage, wie ihn sein Status als Prominenter nun als Experte für Geldanlage qualifiziert, zumal er offensichtlich für die Empfehlung bezahlt wurde. Der Kurs der hochgehypten Telekom-Aktie fiel dann im Dot-Com-Crash um über 90%. Viele Kleinanleger verloren ihr Erspartes und noch heute gilt die Telekom-Aktie als ein Grund, warum viele Deutsche sich vom Aktienmarkt fernhalten. Manfred Krug, der bereute später sein Werbe-Engagement und entschuldigte sich öffentlich.
Was kannst du nun tun, als Anleger und Verbraucher, der solide Entscheidungen fällen und sich nicht von Autoritätsgläubigkeit manipulieren lassen möchte?
Kommen wir zurück zum Sozialpsychologen Cialdini. Er sagt, eine Person mit einer glaubwürdigen Autorität vereint zwei Charakteristika auf sich: Expertise und Vertrauenswürdigkeit.
Expertise beschreibt hier relevantes Wissen über das Thema, Vertrauenswürdigkeit die Aufrichtigkeit in der Präsentation des eigenen Wissens. Ist die Person wirklich Experte oder Expertin? Hat er oder sie für deine Fragestellung relevantes Wissen? Und wodurch ist das belegt? Wenn du dir solche Fragen stellst, veränderst du den Fokus, weg von reinen Autoritätssymbolen wie Titel, Kleidung, Sprache oder Insignien wie Bestseller-Autor.
Dann die Frage: Kannst du davon ausgehen, dass der Experte oder die Expertin dir aufrichtig gegenübertritt? Hat er oder sie Vorteile davon, wenn du durch ihn bzw. sie überzeugt wirst oder den Expertenstatus der Person anerkennst? Was ist sein oder ihr Interesse? Vielleicht verfolgt Dein Gegenüber ein gänzlich anderes Ziel als Du. Du musst Dich also fragen: was willst du? Was sind deine Ziele? Dann kannst Du einen Plan entwickeln, wie du diese Ziele erreichen und welche Fragen du für dich beantworten musst. Bist Du darauf aus, schnell viel Gewinn zu machen und bist du bereit, dafür ein hohes Risiko einzugehen? Also, kannst du es dir leisten, einen Verlust zu machen? Oder bist du mit einer geringeren Rendite zufrieden?
Wenn dein Berater dir eine einzelne Aktie empfiehlt und du fragst nach dem Risiko, er sagt “da kann gar nicht passieren”, dann hat er schon die Unwahrheit gesagt.
Ebenso solltest du dir um nicht der Autoritätsgläubigkeit zu verfallen die Frage stellen, was du realistisch erreichen kannst. Verschaffe Dir einen Überblick über am Markt typische Renditen. Wenn Dir jemand 10% Rendite verspricht, wo es im Sommer 2022, zum Zeitpunkt der Aufnahme, vielleicht 1-1,5% Verzinsung aufs Festgeld gibt, dann solltest Du mindestens skeptisch sein und dich fragen, wie das realistisch erreicht werden kann und warum das nicht jeder abschließt. Und dann sagt dein Gegenüber, 10% Rendite sei quasi risikolos möglich, spätestens dann solltest Du gehen.
Wenn ich ein gebrauchtes Auto kaufe, 20 Jahre alt, mit einer Laufzeit von 230.000 km und der Verkäufer sagt, der Wagen ist wie neu, dann weiß ich auch als Laie, dass das nicht stimmt. Gleichzeitig werde ich persönlich bis auf den optischen Eindruck den Zustand des Autos nicht beurteilen können. Ich bin nunmal kein Experte für Autos und der Autoverkäufer kennt sich vielleicht aus, vielleicht auch nicht, in jedem Fall will er mir das Auto für möglichst viel Geld verkaufen, da kann der mir viel erzählen. Deswegen bezahle ich einen Gutachter, um eine unabhängige Meinung zu erhalten.
Wie kannst du dir wirklich eine Meinung über ein bestimmtes Wertpapier bilden? Kannst du Experte werden oder ist das Illusion?
In jedem Fall musst du, wenn du selbst Entscheidungen treffen möchtest, dich tief in die Materie einarbeiten, deine Hausaufgaben machen. Und gesetzt dem Fall, dass du dich nicht tief einarbeiten möchtest oder kannst, dann benötigst du wirkliche und unabhängige Experten, die keinen äußeren Interessen unterworfen sind. Das können z.B. die Verbraucherzentralen sein oder die zur Stiftung Warentest gehörende Zeitschrift Finanztest.
Du kannst auch einen unabhängigen Vermögensberater anheuern. Dazu sollte man wissen: der kostet Geld. Wenn ein Berater kein Geld von Dir nimmt, dann wird er seinen Lebensunterhalt wahrscheinlich mit Provisionen deiner Wertpapierkäufe bestreiten, sprich: du bist nicht sein Kunde, sondern das Produkt.
Frag mal Deinen Berater: Ich habe 10k €, was soll ich damit machen? Wie reagiert er? Sagt er: das ist super, da habe ich direkt das passende Papier für Sie? Oder versucht er erstmal Deine Lebenssituation zu verstehen? Fragt er bspw. haben Sie Kinder deren Ausbildung Sie finanzieren möchten? Wollen Sie in absehbarer Zeit ein Haus kaufen? Was sind Ihre finanziellen Verpflichtungen? Je nach Beantwortung solcher Fragen, würden sich extrem unterschiedliche Anlageempfehlungen ergeben.
Finanz- und Vermögensberatung ist aufwendig und sehr individuell. Die ist abhängig von deinen finanziellen Möglichkeiten, deiner Risikobereitschaft, deinen Zielen und Plänen.
Du kannst und du solltest dich von der Meinung Dritter inspirieren lassen und natürlich können dir echte Experten bei der Einschätzung einer Situation helfen.
Doch um Autoritätsgläubigkeit zu umgehen, darfst du dein Denken nicht Outsourcen. Du solltest hinterfragen, wessen Aussagen du Glaubwürdigkeit schenkst und wessen Empfehlungen du folgst, damit du nicht der Autoritätsgläubigkeit verfällst.
Das Titelbild wurde am Strand von Venice Beach (Kalifornien) aufgenommen.